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City: Linz - Minoritenkirche
Interpret(en): Kammerchor des Linzer Musikgymnasiums | Wolfgang Mayrhofer
Ausgehend von der Vorgabe des Kompositionsauftrages, mein Werk in den „Cruzifixus“-Kontext einzuweben, habe ich Textbausteine zusammengetragen, mit denen ich dem leidvollen Unterton des „Crucifixus“-Themas etwas Tröstendes entgegenstellen kann: Der Engel hob an und sprach zu den Frauen: Ihr da – ängstet Euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. (Mt 28,5 in der Übersetzung von Fridolin Stier).
Auf der Suche nach dem Gekreuzigten lege ich in einem nächsten Schritt aller Unbeweglichkeit des Kreuzes zum Trotz den Focus auf das Gehen. Da in einer ersten Assoziation des Wortpaares „Gehen“ und „Kreuz“ die drückende Last des Kreuzweges ganz von selbst mitschwingt, rücke ich gleichsam als Kontrapunkt das aufrechte Gehen mit dem Kreuz in der Nachfolge Christi in das Bewusstsein: Wer hinter mir hergehen will, der sage sich los von sich, und nehme sein Kreuz auf – und so folge er mir. (Mt 16,24f in der Übersetzung von Fridolin Stier).
Nach dem eröffnenden Trost des Engels und der einladenden Aufforderung Christi wirft der Schlusssatz Christ sein, das ist Gehen angesichts einer sich verlierenden Spur … ein Licht auf die Befolgung dieser Einladung in der Gegenwart. Er ist dem Buch „Boden unter den Füßen. Aufforderung zur Unruhe“ von Markus Schlagnitweit entnommen, einem Theologen, der seine Theologie aus dem Gehen und beim Gehen gewinnt.
Der in diesem Sinne Nachfolgende, Suchende und Gehende wird immer wieder vom Hoffnung spendenden Engel begleitet: Ihr da – ängstet Euch nicht!
Der Engel hob an und sprach zu den Frauen:
Ihr da – ängstet Euch nicht!
Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten.
Wer hinter mir hergehen will,
der sage sich los von sich,
und nehme sein Kreuz auf –
und so folge er mir.
Christ sein, das ist Gehen angesichts einer sich verlierenden Spur ...
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PROLOG
Die urbane Geräuschkulisse zwingt Vögel dazu, lauter oder höher zu singen als auf dem Land. Entwickeln sich nun neue Arten wie Schreihälschen und Stadtigall?
I
Manche singen inzwischen nachts, zwitschern lauter oder trällern in höheren Tonlagen als ihre Artgenossen auf dem Land. An Werktagen hätten die Vögel morgens besonders laut gesungen.
II
Kohlmeisen pfeifen in Städten höher, schneller und kürzer als in freier Natur, um sich vom zumeist tieffrequenten Grummeln der Metropolen abzuheben.
III
Rotkehlchen hingegen setzen weniger auf die Kraft ihrer Stimme. Sie weichen auf die selbst in Städten ruhigeren Nachtstunden aus. Je lauter die Geräuschkulisse am Tag ist, desto eher erheben Rotkehlchen nachts ihre Stimme.
Allerdings belaste das nächtliche Singen die zierlichen Tiere, da sie weniger schlafen und dadurch einen gesteigerten Stoffwechsel haben.
IV
Tote Räume seien die Lebensräume neben Straßen freilich nicht. Tauben etwa hätten weniger Probleme mit städtischem Trubel, weil sie ihre Weibchen mit Balzflügen umgarnen.
V
Völlig anders könnte Lärm auf Zebrafinken wirken. Diese Vögel sind ihrem Partner normalerweise ein Leben lang treu. Bei Lärm hingegen schwindet ihre Monogamie.
Das könnte daran liegen, dass Weibchen die vertrauten Laute ihrer angestammten Männchen nicht mehr hören können.
VI
Weniger anpassungsfähigen Arten droht dagegen das Aus. Zu den Verlierern zählen die Goldamsel, der Kuckuck, der Drosselrohrsänger und der Hausspatz, weil sie nicht in der Lage sind, höher zu singen.
EPILOG
Die urbane Geräuschkulisse zwingt Vögel dazu, lauter oder höher zu singen als auf dem Land. Entwickeln sich nun neue Arten wie Schreihälschen und Stadtigall?
Quelle: frei nach einem Bericht in der Süddeutschen Zeitung vom 5. Mai 2008
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City: Wels - Kirche zur Heiligen Familie
Interpret(en): Kirchenchor und Pfarrgemeinde Wels-Heilige Familie | Martin Neudorfer
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